Samstag, 19. März 2022

»Das Schloss« Einleitung



»Das Schloss« ist ein im Jahr 1922 begonnener und Fragment gebliebener Roman von Franz Kafka, welcher 1926 posthum erschienen ist. Zu Lebzeiten Kafkas erfuhr die Öffentlichkeit nichts von dem Schloss-Roman, genauso wenig wie von dessen Autor. Kafkas Freund und Verleger Max Brod hat das unvollendete Werk im Jahr 1926 entgegen der Verfügung Kafkas aus dem Nachlass herausgegeben.

Das letzte, von Januar bis September 1922 entstandene Romanfragment greift das bereits vorher in dem Roman »Der Prozess« entworfene Thema der unendlichen, letztlich scheiternden Suche des Individuums nach Erkenntnis auf, dieses mal eingetaucht in die düstere Welt der Bürokratie. Kafkas Schwanengesang ist eine schillernde Parabel für den Kampf gegen und das Ausgeliefertsein an anonyme Mächte.

In seinem unvollendeten Romanfragment »Das Schloss« beschreibt Franz Kafka das Ringen eines auf Anweisung eines Grafen in einen düsteren Landstrich gekommenen Mannes mit einem bürokratischen Apparat, welcher alles kontrolliert und gleichzeitig außer Kontrolle zu geraten scheint. Kafka beschreibt den Konflikt eines Menschen gegen die eine undurchschaubare Bürokratie und die Machenschaften der Beamten.

Ort der Handlung ist ein nicht näher bestimmtes Schloss und das unterhalb liegende Dorf. Ein Landvermesser wird von einem Grafen beauftragt. Seine Versuche, den Auftrag auszuführen, sind jedoch zum Scheitern verurteilt, denn eine unsichtbare Macht scheint ihn davon abzuhalten, in dessen Schloss hinein zu gelangen.

Schauplatz ist ein Dorf, das zu Füßen eines Schlosses ohne nähere geografische Bestimmung liegt und von dort aus beherrscht wird. Im Mittelpunkt der nur sechs Tage umfassenden Handlung steht ein Fremder namens K. Er folgt einer angeblichen Einladung aus dem Schloss und ist von weither angereist, um als Landvermesser zu arbeiten, doch alle Versuche, mit der Schlossbehörde in Kontakt zu kommen, scheitern. Allmählich beginnt K., sich wie die anderen Dorfbewohner der undurchsichtigen Macht des Schlosses zu beugen.

Franz Kafkas Romanfragment, verfasst sieben Jahre nach dem »Prozess«, gilt einer kleinen geheimnisvollen und undurchschaubaren Welt voller Geheimnisse. Der späte Kafka erzählt darin eine in sieben Tagen stattfindende, recht absurde Geschichte eines vergeblichen Zutritts in ein seltsames Schloß, in.das keiner hineinkommt, umgeben von einem Dorf, welches kaum mehr als zwei Gasthäuser und zwei Gassen hat.

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